Der Fund einer englischen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt schon seit den Nachmittagsstunden die Einsatzkräfte in Cham. Da die Bombe mit einem säurebasierten Verzögerungszünder versehen ist und bei Bauarbeiten bewegt wurde, laufen alle Sicherungs- und Evakuierungsmaßnahmen zeitkritisch ab. Insgesamt müssen 2600 Einwohner sowie die Sana-Kliniken Cham (220 Patienten), das medbo-Zentrum für Psychiatrie (60 Patienten) und 2 Alten- und Pflegeheime (88 Bewohner) evakuiert werden. Der Evakuierungsradius beträgt 700 m. Vorübergehend wird der Katastrophenfall ausgerufen, um die Einsatzmaßnahmen besser koordinieren zu können. Allein für den Patiententransport zieht der Rettungsdienst 109 Rettungs- und Krankentransportwagen von Hilfsorganisationen und privaten Anbietern aus ganz Ostbayern sowie auch CZ zusammen. Um den Evakuierungsradius nicht noch größer zu machen, erfolgen am Fundort der Bombe umfangreiche Verdämmungsmaßnahmen. Hierzu werden 11 20‘-Seecontainer und 150 mit Wasser gefüllte IBC’s um die Bombe platziert. Auf einem provisorischen Dach sollen zudem 2 Faltbehälter 5000 ltr in gefüllten Zustand aufgebraucht werden. Daher bringt die FF Arrach den 5000 ltr-Faltbehälter in geschlossener Ausfertigung nach Cham. Gegen 05.30 Uhr ist die Entschärfung der Bombe erfolgreich und ohne weitere Schäden abgeschlossen.