Bereits seit Bestehen der Gemeindepartnerschaft von Arrach und Janovice nad Uhlavou, die heuer ihr zehnjähriges Jubiläum feiern kann, besteht auch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren. Starke Regionen führen zu starker Hilfe und es gilt, die Zusammenarbeit zu stärken und die Spezialfähigkeiten der Einheiten zu fördern.
Die Kontakte der vergangenen Jahre zeugen von zahlreichen gemeinsamen Übungen, Einsätzen, Besichtigungen, Besprechungen und Besuchen. Am vergangenen Freitag wurden die Gemeinsamkeiten erneut bei einer grenzüberschreitenden Feuerwehrübung verdeutlicht.
Angenommen wurde folgendes Übungsszenario: Ein Schreinerei-Brand mit starker Rauchentwicklung in der Möbelfabrik Vogl mit zwei vermissten Personen im Gebäude. Zwei Trupps (jeweils einer aus Arrach und Janovice) drangen mit schwerem Atemschutz mit Löschschlauch in das Gebäude vor. Derweilen wurde eine Förderleitung vom am Gebäude befindlichen Hydranten zu den Fahrzeugen aus Arrach und Janovice aufgebaut und der Brandschutz zur nahegelegenen Halle sichergestellt.
Dabei eingebunden war auch die Jugendfeuerwehr. Die zwei Personen wurden von den Trupps schnell gefunden und in Sicherheit gebracht. Als die Lage als sicher eingestuft wurde, konnte von Einsatzleiter Andreas Lohberger „Wasser halt“ angeordnet und der Rückbau befohlen werden.
Die anschließende Besprechung wurde dann nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft im Arracher Gerätehaus bei einer Brotzeit durchgeführt. Dabei stellten beide Seiten fest, dass Feuerwehrleute (trotz unterschiedlicher Strukturen) immer das gleiche Ziel verfolgen, nämlich Menschen in Not zu helfen.
Einsatztaktik und Ausstattung sind in vielen Punkten vergleichbar und es macht keinen Unterschied, ob in einem Einsatzfall zusätzliche tschechische oder bayerische Einsatzkräfte alarmiert werden.
Vorsitzender Andreas Lohberger und 2. Kommandant Armin Stahl bedankten sich beim Vorstand der Wehr aus Janovice, Tomas Jirik, der mit seinen Mannen so zahlreich erschienen war und damit ein Zeichen setzte, dass die Partnerwehr die Partnerschaft und grenzüberschreitende Zusammenarbeit ernst nimmt.
Gefördert wurde die Brotzeit von der EUREGIO Bayerischer Wald – Böhmerwald – Unterer Inn und Partnersektionen in Europa. Die ebenfalls angeschafften und EUREGIO-geförderten Schnelleinsatzzelte wurden an der Einsatzstelle als Rückzugsmöglichkeit für die Einsatzleute verwendet. (krp)