Arracher Vereine räumen auf

8. Mai 2021
40 junge Helferinnen und Helfer bei der Rama-Dama-Aktion – Müll sammeln heißt, Natur wertschätzen – gelungene Aktion für das Dorfleben

Die Reinlichkeit im eigenen Heim ist den meisten Bürgern ein besonderes Bedürfnis. Staubsaugen, Boden wischen, Müll rausbringen, Gartenpflege – jeder möchte es gerne sauber und gemütlich haben. Aber sobald es über die eigenen vier Wände hinausgeht, lässt die Sauberkeit und der Reinlichkeitsgedanke oftmals nach. Nach dem Winter wird sichtbar, was der Mensch alles so in die Landschaft trägt.

Bürgermeister Gerhard Mühlbauer war es ein Herzensanliegen, den Gemeinde-Frühjahrsputz heuer (nach einem Jahr Corona-Pause) wieder durchzuführen. In Zusammenarbeit mit dem Jugendbeauftragten der Gemeinde, Andreas Lohberger, startete er einen Aufruf zur Müllsammelaktion unter Corona-Bedingungen. Das Echo darauf war überaus gut und es fanden sich rund 40 Helfer im Alter von fünf bis 58 Jahren im Bauhof ein, wo die Organisationsbesprechung stattfand.

Die erforderliche Einteilung der Streckenabschnitte wurde von den beiden Jugendwarten der Feuerwehren, Michael Kraus (Arrach) und Kilian Achatz (Haibühl-Ottenzell) vorgenommen. Zur Verschönerung von Arrach, Haibühl und Ottenzell trugen zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene der Vereine ASV Arrach, SC Arrach-Haibühl, BRK-Helfer-vor-Ort-Gruppe Arrach, Reservistenkameradschaft Ottenzell und der beiden Ortsfeuerwehren bei. In Kleinst-Temas (Zweiertrupps bzw. Familiengemeinschaften) machten sich die „Saubermänner“ eigenverantwortlich mit viel Abstand und Masken über Stock und Stein auf den Weg. Sie gingen dabei engagiert zu Werke und sammelten mit Greifzangen und Müllbeuteln gewappnet entlang der Gemeinde- und Staatsstraßen sowie Wanderwege. Das benötigte Material bekamen sie von der Gemeinde gestellt. Die Bandbreite der Müllverschmutzung war groß. Dass sich Müll in der Natur (statt in heimischen Mülleimern, auf Wertstoffhöfen oder in öffentlichen Abfallbehältern, wo er eigentlich hingehört) auch in Corona-Zeiten ansammelt, zeigten Fast-Food-Verpackungen, Pizza- und Zigarettenschachteln, Windeln, Plastikbecher, Flaschen und vor allem die vielen Mundschutzmasken, die alle achtlos in den Fluren Arrachs entsorgt wurden. Wurden bei der letzten Aktion vor zwei Jahren noch diverse Möbel und Autoteile angeliefert, so beschränkte sich das diesjährige „Sammelgut“ vornehmlich auf Kleinmüll, der wohl durch das Autofenster entsorgt wurde. Zu den kuriosen Fundstücken gehörte auch ein Auspuff-Endtopf und eine Klobürste.

Die abschließende Zusammenkunft und Manöverkritik im Arracher Bauhof war Anlass, allen Helfern Dank zu sagen für ihr Engagement für Ordnung und Sauberkeit. Ein herzliches Vergelt’s Gott sagte Organisator Andreas Lohberger an Bürgermeister Gerhard Mühlbauer. Die Kommune hatte die erforderlichen Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Wie das Gemeindeoberhaupt anmerkte, habe man sich die Entscheidung für die Durchführung der Aktion in dieser schwierigen Zeit nicht leicht gemacht. Dennoch seien alle geltenden Hygieneregeln eingehalten worden. „Eure Mitarbeit ist nicht hoch genug anzurechnen“, versicherte Mühlbauer, der zudem feststellte, dass sich die Müllmenge zu der beim letzten Mal fast halbiert hatte. Der Müll wurde schließlich zum Wertstoffhof zur Entsorgung gebracht.

Auf ein gemütliches Beisammensitzen nach getaner Arbeit musste wegen der Pandemie leider verzichtet werden. Dafür erhielten alle Helfer einen Gutschein zum Erlebnis-Minigolf im Arracher Seepark. Als zusätzliches Geschenk hatte Berthold Birnthaler, ein Freund und Gönner der Feuerwehren, eine FFP-2-Maske für jeden Umweltfreund gestiftet.